Lothar
war da.
Am Stephanstag des Jahres 1999 brach von Westen her ein
orkanartiger Sturm mit über
200 km/h über Mitteleuropa herein, welcher heute noch
als Lothar genannt in die Geschichte der Meteorologie einging. Zunsweier
blieb nicht verschont. Um die Mittagszeit brach das Unheil los. Vom Dorf
her konnte man durch das Sturmgeheule hindurch hören, wie im Wald Bäume
Streichhölzern gleich geknickt und entwurzelt wurden. Die Berge unserer
Gemeinde waren dem Wind von den Vogesen her ungeschützt ausgesetzt.
Nadelbäume mit ihren flachen Wurzeln fanden keinen Halt im Boden.
Laubbäume dagegen hielten dem Sturm eher stand. Es war ein Chaos
sondersgleichen. Im Dorf flogen Blechdächer und ganze Garagen durch die
Luft. Aufrechtes Gehen war fast unmöglich.
Und heute nach 16 Jahren sieht man kaum noch Spuren der
Verwüstung. Umgestürzte Baumstämme und Wurzelstümpfe sind von Moosen und
jungen Pflanzen überwachsen und die Forstbehörden sprechen von einem
Segen, wie sich die Natur erholt hat. Große Flächen wurden
ausgelichtet. Der sonnenhungrige Fingerhut ist wieder da.
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